Neues aus dem Stadtrat: März

Wonnemar, Jugendarbeit, Fahrradklima, Autoverkehr am Berg…

31.03.21 –

Im März fand gemäß des gemeinsamen Beschlusses zur Kontaktreduktion keine Stadratssitzung statt und wir tagten nur in den Ausschüssen.

Erstmal stellte sich ganz offiziell der Wonnemar-Investor vor. Der Geschäftsführer Robert Maier sprach über die AIM Spa Deutschland GmbH und deren Pläne im Haupt- und Finanzausschuss (HFA). Das Geschäftsziel von AIM bestünde zwar in der Beteiligung und Übernahme von Gesellschaften verschiedenster Bereiche, man sehe sich aber als langfristiger Partner. Erfahrungen mit dem Betrieb von Bädern hat die Gruppe bisher nicht. Sie verlässt sich hier auf dir regionalen Center-Manager. Dafür soll der Standort gestärkt und die Zentrale in Stuttgart verschlankt werden, die bisher viel Geld aus den Bädern abgezogen hatte. Positiv ist zunächst, dass bereits der Notbetrieb wieder aufgenommen und Kontakt zu den Mitarbeitern gesucht wurde. Damit besteht die Perspektive auf eine kurzfristigen Wiedereröffnung – falls möglich Ende Mai. Auch wurden auf Nachfrage eine stärkere Beteiligung der Stadt, verstärkter regionaler Bezug und Nachhaltigkeit im Bau in Aussicht gestellt. Auch die Eintrittspreisgestaltung für Einwohner wurde angesprochen. Aufhorchen ließen die Pläne dem Bad ein „Erlebnis Spa Hotel“ mit 160 Betten anzugliedern. Diese Idee ist nicht ganz neu und bestand bereits beim Vorbesitzer. Wir stehen dem Vorhaben weiterhin kritisch gegenüber. Zum einen ist der Standort wasser- und naturschutzrechtlich unpassend und zum anderen halten wir die Sinnhaftigkeit eines Beherbergungsbetriebes dieser Größe für fraglich. Außerdem bleibt abzuwarten, ob die vollmundigen Versprechen über Zusammenarbeit und Fairplay auch Früchte tragen. Denn letztlich hat sich an den bestehenden Verträgen der „Öffentlich-privaten Partnerschaft“ nichts geändert.

Außerdem standen im März einige Jugendthemen auf der Tagesordnung.

Zum einen wird auf Antrag unserer grünen Jugendreferentin Monika Zeilhuber-Lang eine Projektgruppe gegründet, die sich mit der Zukunft der Sonthofer Jugendarbeit befassen wird. Anlass dazu ist zunächst die räumliche Neuaufstellung des Jugendhauses. Aber auch grundsätzlich wollen wir uns mit der inhaltlichen Ausrichtung der Jugendarbeit in Sonthofen befassen. Dabei sind ganz konkret die Ideen, Interessen und Wünsche der Jugendlichen gefragt. Ähnlich dem Netzwerk fahrRAD, soll es ein offenes Gremium sein, mit Vertreter*innen der Jugendarbeit, den Fraktionen, fachlicher Begleitung und Bürger*innen. In welchem Rahmen die Treffen während der Corona-Pandemie stattfinden können ist bisher noch offen. Wir werden aber frühzeitig darüber informieren.

Das Jugendparlament (JuPa) stellte im HFA sein Projekt zur Umgestaltung und Aufwertung des Parks an der alten Turnhalle vor. Bereits im vergangen Jahr hatten wir Vertreter des JuPA zu einem Grünen Stadtspaziergang eingeladen, die uns einen Eindruck von ihren Ideen vor Ort verschafft hatten. Der Park soll in Spiel-, Sport- und Ruhebereich aufgeteilt und durch entsprechende Geräte und Sitzgelegenheiten ergänzt werden. Mit einem Pavillion soll ein überdachter Bereich geschaffen werden, um auch für schlechtes Wetter gerüstet zu sein. Zudem könnte dieser und/oder die alte Bühne an der Turnhalle für kulturelle Veranstaltungen genutzt werden. Das Projekt wird einstimmig unterstützt. In Zusammenarbeit mit unserem Umweltreferenten Michael Borth und dem städtischen Bauhof wird ein Konzept ausgearbeitet, wobei geplant ist schon in diesem Jahr erste Maßnahmen umzusetzen.

Außerdem ging es um den Bike-Park im Tannachwäldchen, der inzwischen in die Jahre gekommen und nicht mehr verkehrssicher ist. Nach mehreren Treffen zwischen Stadt und Mountainbikern, wurde empfohlen den Park neu anzulegen. Die Strecke soll dabei etwas anspruchsvoller werden, um den einfachen Trail auf dem Abendteuerspielplatz zu ergänzen. Auch ein professioneller Trailparkentwickler wurde bereits eingebunden. Nach den Beratungen im Netzwerk fahrRAD und dem HFA, wird die Stadt sich um eine finanzielle Förderung bemühen und die Entwurfsplanung im Bau- und Umweltausschuss vorgestellen.

Und weiter beim Thema Fahrrad: eine unserer Herzensangelegenheiten trägt langsam Früchte. Mit dem Titel ⇒Radstadt hat sich Sonthofen auf Beschluss des Stadrates 2016 ein Leitbild gegeben, dass nicht zuletzt durch die Eröffnung der Fahrradstraße im letzten Jahr langsam sichtbarer wird. Der ADFC hat im März seinen⇒Fahrradklima-Test 2020 veröffentlicht. In dieser bundesweiten Umfrage erreichte Sonthofen in der Kategorien 20.000-50.000 Einwohner bayernweit den 1. und bundesweit den 18. Platz (von 415 Gemeinden). Beachtlich. Allerdings sagt das mehr über den Stellenwert des Fahrrads in Deutschland, als über das Fahrradklima in Sonthofen. Denn mit einem Notendurchschnitt von 3,9 ist das Ergebnis keinesfalls zufriedenstellend. „Insgesamt zeigt die Umfrage, dass überall noch Luft nach oben ist, auch in Sonthofen.“ sagt auch Johannes Buhl, Radverkehrsbeauftragten der Stadt. Es zeigt sich, dass die Infrastruktur zwar gut ist, aber der Komfort zu wünschen übrig lässt.
Da hilft nur dran bleiben! Als nächste Maßnahmen stehen beispielsweise Schutzstreifen auf der Freibadstraße an und auch die unübersichtliche Situation an der Traubekreuzung soll bald angegangen werden. Bei den letzten Treffen des ⇒Netzwerk fahrRAD wurden außerdem anstehende Straßensanierungen im Hinblick auf weitere Fahrradstreifen und der allgemeinen Zustand des Straßenbelags diskutiert.

Ein immer wiederkehrendes verkehrspolitisches Thema ist leider das Parken der Ausflugsgäste in den Sonthofer Ortsteilen. In Imberg soll das „Wildparken“ nun durch einen Wanderparkplatz „vor dem Dorf“ entzerrt werden. Der Beschluss fiel im Bauausschuss, nachdem in den letzten Monaten ein Gegenvorschlag aus dem Kreis der Anwohner geprüft und wiederholt diskutiert wurde. Neben der fraglichen Umsetzbarkeit, geht auch aus unserer Sicht die Idee eines Parkplatzes im Tal am Problem vorbei. Mit 24 Stellplätzen ist der Beschluss eine praktikable und maßvolle Lösung zur akuten Beruhigung der Situation.
Das eigentliche Problem des zunehmenden Autoverkehrs, vor allem durch Tagestourismus, löst diese Maßnahme natürlich nicht. Daher wurde unter anderem schon im Frühsommer letzten Jahres auf Antrag der Grünen eine Arbeitsgruppe Wanderparkplätze eingerichtet, die Ideen zu nachhaltiger Lenkung sammeln soll – nach unserem Dafürhalten insbesondere unter Einbeziehung von Shuttlebussen und einem Fokus auf Fahrradtourismus. Da hier jedoch keine kurzfristigen Lösungen zu finden waren, wurde zunächst auf einzelne zentalisierte Parklösungen gesetzt. Insgesamt waren sich aber alle Fraktionen einig, dass das Ziel nicht ist mehr und mehr Parkplätze zu schaffen, sondern nachhaltige Lösungen gefragt sind. Das übersteigt aber oft die Möglichkeiten der Stadt, da hier Zusammenarbeit auf kreis- und landesebene notwendig ist (Stichwort: Verkehrsverbund, Gesamtverkehrsplan etc.). Aber auch da sind die Grünen natürlich vertreten und aktiv. (⇒Aktueller Antrag im Kreistag zur Besucherlenkung, ⇒Allgäuer Lichtmesstreffen zum Thema, ⇒Forderungen des Landtagsvizepräsidenten Thomas Gehring)

Etwas erfreuliches zum Schluss: Trotz anhaltender Corona-Pandemie wird in diesem Jahr die Öffnung der Freizeitanlagen Altstädten angestrebt. Dazu wird bereits mit Betreiber und Verwaltung an einem Konzept gearbeitet. Auch zusätzliche Gelder für Schutz- und Hygieenmaßnahmen wurden bereits im Haushalt eingestellt.

Wenn du Fragen zu einzelnen Themen hast, ⇒sprich uns einfach an.

Maria Nothing

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