Das war der Oktober

Neues aus dem Stadtrat Sonthofen

01.11.21 –

Im Oktober tagten neben dem Stadtrat fast alle unsere Ausschüsse.
Dass der Klimawandel kein Problem von morgen ist, verdeutlichte der Bericht über den städtischen Wald. Die zuständigen Förster aus dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kempten betonten ein ums andere Mal, wie die Veränderungen bereits heute unseren Wäldern zusetzen. So sind die Förster immer noch damit beschäftigt nach Sturmschäden aus den Jahr 2018–20 oberhalb des Sonthofer Hofs (Metzengehren) wieder aufzuforsten. Außerdem sind bereits geschwächte Baumbestände anfälliger für Schädlinge, so dass zusätzlich immer wieder Baumgruppen entfernt und ersetzt werden müssen. Dabei haben die junge Bäume und der freiliegende Boden nicht nur mit Unwetterergnissen zu kämpfen, sonder auch mit hohen Wildbeständen und Wintersportlern. Dabei dienen unsere Wälder nicht nur der Erholung und dem Klimaschutz, sind Lebenräume und liefern nachwachsende Rohstoffe. Bergwälder haben eine besondere Schutzfunktion. Sie festigen den Boden, schützen vor Erosionen und Lavinenabgängen. Um dies vielfältigen Funktionen zu erhalten, sind vielen Gespräche mit den Jagtpächtern und Aufklärung wie z.B. bei Skitourengehern notwendig.
Um den Zustand der Wälder weiter zu objektivieren, läuft aktuell die vierte Bundeswaldinventur. Im Oberallgäu sind die Vermessungsarbeiten dafür im Oktober gestartet und werden einige Wochen dauern. Baumart, Durchmesser, Höhe und Alter sind nur ein paar von rund 150 Parametern, die erfasst werden um eine begründete Aussage über die Waldgesundheit  treffen zu können.
Auch der Tourismus blickt auf 2 schwierige Jahre zurück, wie die neue Fachbereichsleitung Frau Schrott im Ausschuss für Wirtschaftsförderung, Tourismus und Landwirtschaft berichtete. Die Pandemie hat zu Einbußen, aber auch zu Verlagerungen geführt. Eine große Herausforderung bleibt der Verkehr, der mit den Tagestourismus in die Region fließt. Diese Entwicklung ist zwar durch eine zunehmende Mobilität lägst im Gange und wird durch den Straßenausbau weiter angetrieben. Aber in den Lockdown-Perioden eskalierte die Situation mitunter, so dass verstopfte Straßen und wildparkende Autos schwer beherrschbar waren. Da das Problem jedoch weit über die Stadt hinaus geht, wird bei der Besucherlenkung mit vielen Akteuren im Kreis zusammengearbeitet. Ein erster Schritt in die richtige Richtung war im letzten Jahr die Einführung des Ringbusses zusammen mit der Alpsee-Grünten Toursimus GmbH. Mit über 30 Haltestellen verbindet die Linie 11 den Alpsee und Sonthofen im Stundentakt. Ein hervorragendes Angebot für Wandertouristen – aber auch für Allgäuer:innen. Weswegen parallel auch ein günstiges Bürgerticket eingeführt wurde. Wochentags ab 9 Uhr und am Wochenende können für 9,95 € im Monat (jährlich 119,40 €) alle Buslinien innerhalb der Gemeindegrenzen Sonthofen, Immenstadt, Rettenberg, Blaichach und Burgberg genutzt werden.
Außerdem ist es erfreulich zu hören, dass die Bedeutung des Radtourismus zunimmt. Tatsächlich wird Sonthofen als Etappe auf dem Bodensee-Königsee-Radweg wahrgenommen, woran die Stadt kürzlich angebunden wurde. Schwierigkeiten gibt es immer noch bei der Einrichtung von Mountainbikestrecken. Besonders Haftungsansprüche scheinen die Grundstückseigentümer:innen zu fürchten. Wenn auch ein grundsätzlicher Widerstand gegen das Biken, aus Angst vor Flurschäen zu erkennen ist. Aus unserer Sicht ein Grund mehr explizite Strecken auszuweisen.
Im Sozial-, Kultur- und Sportausschuss drehte sich alles um das kulturelle Leben in Sonthofen.
Die Eröffnung des Stadtmuseums rückt in greifbare Nähe – September 2022. Im kommenden März soll der Bau abgeschlossen sein. Dann können Innenausbau und Ausstellungsumsetzung beginnen. Das Konzept steht. Neben Details der Ausstellung, werden gerade Veranstaltungs- und Pädagogikangebot ausgearbeitet. Auch der Name des Hauses steht fest: nach teils emotionalen Diskussionen hat sich der Stadtrat für Alpenstadt-Museum Sonthofen entschieden. Der Name gibt den Inhalt der Ausstellung adäquat wieder und soll bei Einheimischen wie Gästen Interesse wecken.
Die Stadthausgalerie hingegen hat ihre Arbeit schon vor über einem Jahr aufgenommen, so dass schon ein erstes Fazit gezogen werden konnte. Neben Bericht über das bisherige Programm, stellte Frau Schäfer, Leiterin des Fachbereichts Kultur, das Selbstverständnis der Stadthausgalerie vor. Trotz der pandemiebedingten Einschränkungen, konnten eine Vielzahl von Ausstellungen gezeigt werden – in der Galerie und online. Inzwischen kümmert sich eine Jury um das Programm, bestehend aus Kurator Raiko Schwalbe (Künstler aus München), Uta Römer (M.A. Kunstgeschichte), Kulturreferentin Petra Müller und seit kurzem Kilian Lipp (Maler aus Hindelang). Als öffentliche Einrichtung soll auch in Zukunft der Schwerpunkt auf der Förderung lokalen Künstler:innen liegen. Daneben wird aber auch ein pädagogischer Auftrag gesehen, der auch nationale und internationale Kunst oder aktuelle Themen einschließt. Um Ressourcen zu schonen wird es wiederkehrende Ausstellungen wie BLICK:PUNKT Allgäu, Die Südliche und Biennalen geben.
Der weitere Rückblick auf das Veranstaltungsjahr 2021 fiel schmal aus. Da die pandemiebedingten Vorgaben für Veranstaltungen in diesem Jahr noch strengen waren als 2020, konnte der Kreativsommer nicht wie im Vorjahr auf dem oberen Markt stattfinden. Deshalb wurde kreativ umgeplant und verschiedene Spielstätten ausprobiert. Konzerte fanden besipeilsweise am Sonthofer Hof, am Biberhof, im Illerstadion und auf dem Hof der Stadthausgalerie statt, die allesamt ausgebucht waren und für Begeisterung sorgten. Ein gute Nachricht zum Schluss: Die Planungen für den Sonthofer Advent laufen auf Hochtouren, da aktuell davon auszugehen ist, dass die Adventsmärkte wieder stattfinden können. Das Klausentreiben wird leider noch einmal ausfallen, allerdings wird an einem Alternativangebot für Kinder gearbeitet.
Im Netzwerk fahrRAD haben wir uns einen Überblick über laufende und anstehende Projekten verschafft und schon einmal eine grobe Stoßrichtung für den Radverkehr abgestimmt. Und die Liste ist nicht kurz: Umbau Bahnhofstraße als Verbindung von Mobilitätszentrum und Innenstadt, Goethe+-Quartier und angrenzende Fahrradstraße, Umbau Marktstraße zum verkehrsberuhigten Geschäftsbereich, Umbau Theodor-Aufsberg-Str. im Zuge des B19-Ausbaus, Radverkehrsführung bei der Erschließung der „ehem. Jörgflächen“ und die Sanierung Ostrachstrachstraße.

Wenn du Fragen zu einzelnen Themen hast, sprich uns einfach an.


Maria Nothing

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