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Immenstadt - Zu einer Kräuterwanderung hatten die Oberallgäuer Grünen eingeladen. Unter der fachkundigen Führung der zertifizierten Natur- und Landschaftsführerin Gerti Epple konnten die Teilnehmer vieles über den Gesundheits-, Genuss-, und Heilwert unserer heimischen Sommerwildkräuter erfahren. Bei der genüsslich-kritischen Entdeckungstour bezeichnete die "Allgäuer Wildkräuterfrau" die essbaren Wildpflanzen als "heimisches Superfood, das nicht nur toll schmeckt sondern zusätzlich auch Heilwirkungen entfaltet. "Für alles ist ein Kraut gewachsen", setzt Epple auf die Kraft der Natur. Sie erläuterte wie und wann man am besten sammelt, erklärte die Verwendung in der Küche und die historischen Zusammenhänge der Kräutererheilkunde.
Das menschliche Immunsystem werde durch den Verzehr von industriell hergestellten Nahrungsmitteln geschwächt. "Wir essen zu wenig Lebensmittel mit grünem Chlorophylle", setzt Epple darum auf den regelmäßigen Verzehr von Wildkräutern. Chlorophylle sei das grüne Blut der Pflanzen und für Menschen sehr wichtig für den Erhalt der Gesundheit. Wildkräuter und -früchte enthielten ein 2-200 faches an sekundären Pflanzenstoffen, Vitaminen (Vit. C) und wertvolle Mineralen wie Eisen, Kalium und Magnesium im Vergleich zu vielen Kulturpflanzen. Epple erklärte anschaulich wie man aus Löwenzahn, Brennnessel, Wiesenbärenklau, Giersch und anderen Gewächsen einen Salat, eine Suppe und Gemüse zubereiten oder einen Smoothie mixen kann. Getrocknet oder fermentiert können Teile der Pflanzen für die Teezubereitung genutzt werden. So tut Löwenzahn Leber und Galle gut und wer weiß schon, dass geröstete Löwenzahnwurzel einen prima Kaffeeersatz gibt. Der bei Gartenbesitzern so unbeliebte Giersch enthält hochwertiges pflanzliches Eiweiß - Weißdorn stärkt den Herzrhythmus. "Die Gierschwurzeln nannte man früher den Spargel des kleinen Mannes" erklärte die „Botschafterin für essbare Wildpflanzen“. "Im Prinzip ist die Verwendung der Pflanzen ganz einfach, wenn man sich ein bisschen auskennt und die Grundbegriffe des Kochens kennt", so Epple. Im Selbstversuch verzehrten die "Kräuterwanderer" Brennnesselblätter ohne dass ihnen der Mund brannte. Epple ließ die Teilnehmer getrocknete Vogelbeeren und einen selbstgemixten Smoohtie aus Wildkräutern, Früchten und rote Bete kosten. "Selber sammeln macht glücklich und gesund", riet sie "mit den Pflanzen Freundschaft zu schließen" und erst mal mit den bekannten Sorten vor der Haustür anzufangen: "Ihr esst automatisch immer gleich die Heilkraft mit". Nur was man zweifelsfrei erkennen kann, dürfe auch gesammelt werden.
Bei einer Brotzeit auf der Alpe Rothenfels gab es genügend Gelegenheit, sich über das Gelernte auszutauschen. "Jetzt sehe ich die Pflanzen, die so am Wegesrand wachsen, mit anderen Augen", so eine Teilnehmerin.
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