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Sonthofen - "Alt und Arm. Selber schuld? Anmerkungen zu einem sozialpolitischen Skandal", hieß der provokante Titel einer Podiumsdiskussion, zu der SPD und Grüne nach Sonthofen eingeladen hatten. "Altersarmut ist weiblich" war sich die Grünen- Bundestagsabgeordnete Ekin Deligöz mit Ulrike Bahr (SPD) und Claudia Weixler - Geschäftsführerin der Gewerkschaft Nahrung, Genuss und Gaststätten im Allgäu - einig. Von der Armutsfalle im Alter seien vor allem Frauen betroffen - durch unterbrochene Erwerbsbiografien, Kindererziehung, Pflegezeiten, Teilzeitarbeit und Niedriglöhne. Auch Alleinerziehende sind überproportional betroffen.
"Armut in diesem Land wird älter", verwies Deligöz auf die demographische Entwicklung und forderte "die Lebensleistung alter Menschen anzuerkennen". "CDU und CSU kneifen bei dem Thema im Wahlkampf", so die Abgeordnete und Mitglied im Haushaltsausschuss. "Wir müssen dafür sorgen, dass Menschen erst gar nicht in die Armut fallen", setzt sie auf höhere Mindestlöhne, gleichen Lohn für gleiche Arbeit und Investitionen in die Bildung. Sie sprach sich dafür aus, Menschen, die weniger verdienen, stärker zu unterstützen. Private Vorsorge könne die Rentenlücken nicht schließen, da Geringverdiener das Geld dafür nicht aufbringen können. Versicherungsfremde Leistungen wie die Mütterrente müssten aus Steuergeldern finanziert werden um die Rentekasse zu entlasten - Erziehungs- und Pflegezeiten stärker anerkannt werden. Deligöz warb für eine Bürgerversicherung, in die alle einzahlen und auch andere Einkommensquellen herangezogen werden als nur der Arbeitslohn. "Lasst uns das Geld in die Menschen investieren statt in Waffen", so Deligöz angesichts den Forderungen nach Erhöhungen im Rüstungsetat.
Deligöz sprach sich für einen höheren Zuschuss aus Steuermitteln in die Rentenkasse aus, um das Renteniveau zu stabilisieren. Auf die Frage, ob das finanziell zu stemmen sei, antwortete Deligöz: "Wir können den Bundeszuschuss erhöhen, wenn wir mutig in den Haushalt reingehen".
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