„Wir dürfen den Schwimmstätten nicht länger beim Zerfall zusehen!"

07.08.25 –

Pressemitteilung – Obwohl von den 867 öffentlichen Schwimmbädern in Bayern laut Auskunft der Staatsregierung mehr als die Hälfte als sanierungsbedürftig gelten, haben CSU und Freie Wähler die von den Landtags-Grünen geforderte Aufstockung der Schwimmbadförderung abgelehnt. Beantragt hatten die Grünen um Sportexperte Max Deisenhofer eine Erhöhung von 10 Millionen Euro auf insgesamt 60 Millionen Euro pro Jahr.

„Wir haben bei unseren bayerischen Schwimmbädern einen extrem hohen Sanierungsbedarf. Die geschätzten Kosten belaufen sich auf fast zwei Milliarden Euro“, betont Deisenhofer. Eine massive Erhöhung der Zuschüsse aus dem Sonderprogramm Schwimmbadförderung wäre aus seiner Sicht daher enorm wichtig gewesen.

„Schwimmen ist überlebenswichtig. Aber schon heute können auch im Oberallgäu viele Schulen keinen Schwimmunterricht erteilen, weil die dafür nötige Infrastruktur nicht vorhanden ist“, berichtet Christina Mader, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Kreistag. „Der Weg ins nächste Hallen- oder Freibad wird immer weiter, wenn wieder ein Bad dicht macht. Jede Fahrt über 30 Minuten ist für eine Schulklasse organisatorisch nicht machbar.“ Der drastische Rückgang der Schwimmflächen und der Ausfall von Schwimmunterricht hat besorgniserregende Folgen: Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage kann etwa ein Fünftel der Grundschulkinder in Deutschland nicht sicher schwimmen.

Im Vergleich zu 2017 hat sich die Anzahl der Nichtschwimmerinnen und Nichtschwimmern unter den Grundschulkindern verdoppelt. Und auch die Zahl der Badetoten in Bayern steigt stetig. 2024 waren es mit 70 erneut mehr Badetote als im Vorjahr. Nach Angaben der Wasserwacht ertranken in diesem Sommer bereits 34 Menschen im Freistaat. Marode Schwimmstätten bringen Kommunen und Landkreise in ganz Bayern an ihre Grenzen. In Immenstadt beispielsweise berichtet die Dritte Bürgermeisterin Rosi Oppold (Grüne) von notwendigen Instandhaltungskosten in Höhe von 25 Millionen Euro für das Hallenbad und 9,5 Millionen für das Freibad.

„Die Staatsregierung darf sich nicht immer erst dann Gedanken über die Finanzen machen, wenn die Becken schon auseinanderbröckeln“, fordert Schulreferentin Tina Thaqi, die ebenfalls für die Grünen im Stadtrat sitzt. Stattdessen angebracht wäre eine vorausschauende Haushaltspolitik, die die Kommunen unterstützt. Nur so können sie ihren Schulen intakte Schwimmstätten zur Verfügung stellen. Diese sind die eine Notwendigkeit für den eigentlich im Lehrplan verankerten Schwimmunterricht. Die andere ist die Ausbildung der Lehrkräfte. „Wir brauchen auch genügend Lehrerinnen und Lehrer mit Schwimmschein, damit der Schwimmunterricht wie vorgesehen stattfinden kann“, so Thaqi.

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