Verkehrsverbund muss kommen

Grüne setzen auf Vorarlberger Vorbild

16.04.19 –

Kempten/Oberallgäu - Der neu gegründete Arbeitskreis Verkehr und Tourismus der Grünen-Kreisverbände Oberallgäu und Kempten sieht nur in der Gründung eines Verkehrsverbundes die Lösung der Verkehrsmisere in der Region. Dieser müsse über die Landkreisgrenzen hinausgehen. Nur so könnten auf Dauer ein enger Taktfahrplan und ein einheitliches - möglichst preisgünstiges - Tarifsystem entstehen. Dazu müsse das Rad nicht neu erfunden werden. Das Nachbarland Vorarlberg zeige wie Öffentlicher Personennahverkehr vorbildlich funktioniere, wenn parteiübergreifend der politische Wille vorhanden ist. Dabei müsse auf die unterschiedlichen Ansprüche der Nutzer Rücksicht genommen werden, wie dem Pendlerverkehr im Einzugsgebiet vom Kempten, dem Schülerverkehr und dem touristischen Verkehr im südlichen Landkreis. Zwar hingen Kempten und das Oberallgäu bei den Verkehrsproblemen eng zusammen, zum Beispiel was die Bahnanbindung, Taktverkehre und Tarifgestaltung betreffe. Doch gelte es sowohl für den Großraum Kempten (z.B. was die Anbindung der Umlandgemeinden betrifft) und den südlichen Landkreis (der sehr stark vom Tagesausflugsverkehr geprägt ist) individuelle und passgenaue Lösungen zu finden. Immer mehr Geld in den Straßenverkehr zu stecken, wie den weiteren Ausbau der B 19, führe nur zu kurzfristigen Scheinlösungen. Die Gelder seien im Ausbau des ÖPNV und der Infrastruktur für Radler besser angelegt.
Der Vorschlag von Landrat Anton Klotz für günstige Jahrestickets geht für die Mitglieder des Arbeitskreises durchaus in die richtige Richtung. Mache allerdings nur Sinn, wenn die Bahn mit im Boot ist, da sonst die Akzeptanz leide. Für die Grünen ist weiterhin die Allgäu-Bahn von der Kemptener Innenstadt bis Oberstdorf mit einem engen Taktfahrplan die Voraussetzung für einen modernen Nahverkehr in der Region. Die hohe Busfrequenz zwischen Bahnhof und ZUM rufe geradezu nach einer Schienenlösung. Von der Bahn-Hauptachse Kempten-Immenstadt könnten die Verbindungen in die Fläche gehen. Innovativen Ideen wie einer Seilbahnlösung in Kempten verschließe man sich nicht grundsätzlich. Sie sei aber keine Lösung zur Entlastung der B19, mit noch mit zu vielen ungeklärten Fragen behaftet und verschärfe unter Umständen den Einpendlerverkehr sogar. Die Allgäu-Bahn dagegen sei ein schon durchgeplantes Konzept. Allein der Kemptener Stadtrat blockiere das Projekt. Kritik gab es, dass die Verantwortlichen für die Nordische WM 2021 in Oberstdorf das Thema Verkehr noch zu wenig auf dem Schirm haben.
Mitglieder der beiden Kreisvorstände zeigten sich erfreut über die große Resonanz für den Arbeitskreis. Sie beschlossen darum das Thema Tourismus in einem eigenen Gremium zu behandeln um die vielfältigen Aspekte besser vertiefen zu können. Dabei soll ein regelmäßiger Austausch der beiden Arbeitskreise stattfinden.

 

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