Umweltfreundlich durch den Landkreis

Grüne Frauen machen beim ÖPNV mobil

21.09.19 –

Sonthofen - Sie kamen aus Nord und Süd von Oberstdorf bis Buchenberg und Haldenwang. Zumeist mit Muskelkraft auf E-Bikes oder normalen Fahrrädern. Unter dem Motto: "Die Ungeraden rücken etwas gerade!" organisierten die Grünen-Mandatsträgerinnen im Oberallgäu eine Sternfahrt nach Sonthofen, um ihre Forderungen an die Verkehrs- und Stadtpolitik vorzustellen. Hier wurden sie von Landtagsvizepräsident Thomas Gehring empfangen, der mit dem Elektroauto gekommen war. Wobei sich das "Ungerade" auf die Listenplätze bezieht, die bei Wahlen den Frauen vorbehalten sind. Nur die Grünen quotieren laut Frauenstatut ihre Listen und fördern damit flächendeckend Frauen.
Vorgabe der Aktion war mit unterschiedlichen, möglichst umweltfreundlichen Verkehrsmitteln anzureisen. Dabei dokumentierten die Frauen den zeitlichen Aufwand, wenn sie mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs gewesen wären. Für die Mobilität der Zukunft brauche es "einen Mix aus vielen umweltfreundlichen Bausteinen", so Kreissprecherin Christina Mader. Das zu schaffen, sei die Aufgabe der nächsten Jahre. Die stellvertretende Landrätin Ulrike Hitzler verwies auf die Forderungen der Grünen nach einer Allgäu-Bahn, die das Rückgrat des ÖPNV im südlichen Landkreis bilden soll und seit Jahren nicht vorankommt. "Helft uns bei der Kommunalwahl andere Mehrheiten zu schaffen, damit man an unseren Forderungen nicht mehr vorbeikommt", so Hitzler. Die stellvertretende Bürgermeisterin von Sonthofen Ingrid Fischer stellte das Konzept Sonthofens zur Radstadt vor, was mit massiver grüner Unterstützung umgesetzt wurde. Der ÖPNV wurde angesichts der zum Teil schlechten Verbindungen und des hohen Zeitaufwandes von den Teilnehmerinnen kaum genutzt. Gemeinderätin Monika Felder-Bauer aus Gopprechts hätte wegen der ungünstigen Busverbindung zweieinhalb Stunden früher von zu Hause weg müssen, um rechtzeitig zu dem Termin zu kommen. Barbara Herlein aus Untermaiselstein hätte zwar einen halbwegs günstigen Bus für die Herfahrt nutzen - aber erst am Nachmittag wieder heimfahren können. Für sie sei es kaum möglich mit Kinderwagen ohne fremde Unterstützung öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen, kritisierte Mader die zum Teil hohen Einstiegshöhen bei den Fahrzeugen. Für die Grünen-Frauen geht die Verkehrswende im Oberallgäu zu langsam voran. Sie wollen in Richtung Verkehrsverbund mit einheitlichen, attraktiven Tarifen und einem zuverlässigen dichten Taktverkehr, so wie es Vorarlberg schon vormacht.
Für Mader ist es sehr wichtig, dass mehr Frauen den Schritt in die Kommunalpolitik wagen. Grüne Kommunalpolitikerinnen sollen sich dabei nicht auf die sozialen Aufgabenfelder beschränken, sondern in der ersten Reihe an Themen Mobilität, Energie und Wirtschaft mitarbeiten. Bei der Stadtentwicklung forderten die Teilnehmerinnen der Sternfahrt unter Anderem die Grundversorgung in den Innenstädten aufrecht zu erhalten, flexible Öffnungszeiten bei der Kinderbetreuung und Wohnraum für Senioren in zentralen Lagen. Zum Ende des Treffens zogen sie klingelnd vor das Landratsamt um auf ihre Forderungen aufmerksam zu machen.
 

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