Pro Bahn und Bus

Grüne fordern S-Bahn-Netz und Verkehrsverbund

05.02.25 –

Das kaputte Stellwerk, die „handbetriebene Bahnschranke“, Streckensperrungen, die zeitweise wegfallenden IC-Verbindungen, die fehlende Elektrifizierung – Oberstdorf ist besonders von der schlechten Infrastruktur der Bahn betroffen. Grund genug für die Oberallgäuer Grünen, auf einem „Bahngipfel“ die Probleme der Bahn, aber auch die Vorteile eines funktionierenden ÖPNV in der Region zu diskutieren. Dazu hatten sie ReferentInnen der Bundes- und Landesebene sowie der kommunalen Ebene eingeladen. Alle waren sich einig, dass mehr Geld in den ÖPNV fließen muss, weniger in den Straßenneubau. Die Bahn sei kaputtgespart worden und unterfinanziert. Für eine Stärkung von Bus und Bahn brauche es eine stärkere Präsenz der Grünen auf allen politischen Ebenen.

Die Haushaltsexpertin und Direktkandidatin der Oberallgäuer Grünen für die Bundestagswahl Andrea Wörle plädierte für ein S-Bahnnetz für das gesamte Allgäu. Es soll im 30-Minuten-Takt, besser noch im 20-Minuten-Takt mit zusätzlichen Haltepunkten eingerichtet werden. Zur Finanzierung müssten umweltschädliche Subventionen, wie das Dienstwagenprivileg, abgeschafft und Gelder aus dem Deutschlandfonds bereitgestellt werden. Die Grünen hätten in der Ampelregierung in der Verkehrspolitik Vieles auf den Weg gebracht. Unter anderem wurden die Investitionen für die Schiene mehr als verdoppelt und das 49-Euro-Ticket eingeführt.

Für das Kaputtsparen der Bahn sei nicht nur der Bund, sondern auch der Freistaat verantwortlich, so der Landtagsabgeordnete und Bahnexperte Dr. Markus Büchler. Bayern sei rückständig, was flächendeckende Verkehrsverbünde betrifft. Er plädierte für einen Verkehrsverbund Schwaben mit einheitlichen Tarifen. Der Fokus der CSU liege immer noch auf dem Straßenbau. Den geplanten B12-Ausbau nannte Büchler ein „Dinosaurierprojekt“. Die Kommunen müssten besser mit Finanzmitteln für den ÖPNV ausgestattet werden: „Das Geld, das in der Region fehlt, wird im Herzen Münchens vergraben“, sagte der Landtagsabgeordnete mit Blick auf die 2. Stammstrecke.

Die Vorsitzende der Grünen-Kreistagsfraktion Christina Mader warb noch einmal für das Konzept „Mobil 365“ des Landkreises, um mehr Menschen den Zugang zum ÖPNV zu ermöglichen. Nach 30 Jahren Stillstand bedeute das Vorhaben einen Quantensprung, führe zu weniger Verkehrbelastung, schütze die Umwelt und stärke den Wirtschaftsstandort und den Tourismus im Oberallgäu. Es sorge für mehr Daseinsfürsorge und soziale Teilhabe. „Es fehlt der Mut“, warf Mader der Landrätin vor, das Projekt nicht offensiv genug zu vertreten, sondern die Verantwortung den Gemeinden in die Schuhe zu schieben. „Die Entscheidung trifft aber allein der Kreistag“, machte sie klar.

Im Bild: Dr. Markus Büchler, Andrea Wörle, Christina Mader

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