Oberallgäuer Grüne engagieren sich bei Demos zur B12

Kreistagfraktionsvorsitzende Christina Mader berichtet

27.09.22 –

Nicht nur breite, sondern viele Schulten braucht es, um die neue Allgäu-Autobahn namens B12 zu verhindern. So unterstützen sich die 4 Kreisverbände der Grünen im Allgäu bei der Organisation und der Durchführung der Demonstrationen für eine Verkehrswende und gegen den überzogenen B12-Ausbau. Auch die Oberallgäuer Kreistagsfraktionsvorsitzende Christina Mader reiste selbstverständlich mit Zug und Rad an, um die Ostallgäuer Grünen bei der Demo zu unterstützen. Bei der großen Demonstration zur Allgäuer Festwoche, die der Bund Naturschutz veranstaltete, waren die Grünen ebenfalls dabei.

Insgesamt ist es ein beachtliches Bündnis vieler Engagierter aus Vereinen, Parteien und Privatpersonen geworden, das den Ausbau scharf kritisiert. Unter dem Motto „B12 - so nicht“ finden sich viele zusammen, um sich für die Verkehrswende einzusetzen.

In Kempten gab es zur Eröffnung der Festwoche ein lautstarkes Klingelkonzert von über 250 Fahrradfahren, das passend zum Festzug des Ministerpräsidenten Söder begann. Davor fand sich noch Zeit, Reden für mehr Investitionen in die Verkehrsmittel Rad und Bahn von ADFC, ProBahn und dem Vorsitzenden des Bund Naturschutz Richard Mergner zu hören. Mergner machte klar, „dass die B12 ein verkehrs- und finanzpolitischer Irrsinn sei“. In einem Land, in dem es an Wasser fehle und Teile verdorrten, könne man nicht weiterhin auf Straßenausbau setzen.

Am Sonntag organisierten die Ostallgäuer Grünen und die Bündnispartner in Lindenberg eine bunte Fahrraddemo mit allerlei Klapp- sowie Liegerädern, Anhängern, E-Bikes, Traktoren, Lastenrädern, Kinder, Senioren, Familien, Landwirte, die teilweise auf der B12 zwischen Jengen und Buchloe auf und ab radelten. Eines ist dabei allen klar – den Oberallgäuern wie den Ostallgäuern – eine Gesamtbreite von 28 m braucht es nicht. Ein Bürger spricht in Lindenberg sogar von einer Breite von 50 m, wenn man den riesigen Lärmschutzwall dazu reche.

Am Ende werden 100 Hektar Fläche asphaltiert werden, was in etwa drei landwirtschaftlichen Betrieben im Allgäu entspricht, erläutert Andreas Schmid, Ostallgäuer Kreisobmann des Bauernverbandes. Ackerland dürfe man nicht leichtfertig während einer Lebensmittelkrise für den Straßenbau opfern. Ein weiterer Landwirt kritisierte, dass in einigen Jahren täglich 25.000 Fahrzeuge erwartet werden, wobei die neue Autobahn aber auf einen Ausbaustandard von 60.000 Fahrzeuge ausgelegt sei. Verstehen könne man nicht, wie man hier mit Steuergeldern umgehe, da die Summe von 200-300 Mio. Euro Baukosten nicht mehr aktuell sei, rechnete der Vertreter des LBV vor, der die Kosten mittlerweile auf 1 Milliarde Euro schätzt. Dem immensen Flächenverbrauch müssen man in Bayern Einhalt gebieten, betont auch Christina Haubrich, Landtagsabgeordnete der Grünen. Mit dem Geld für den Ausbau solle man lieber im Dieselloch Allgäu die Bahnstrecken elektrifizieren.

Der Buchloer Grüne Armin März, Anlieger der B12, bezeichnete den Lärmschutzwall als vergiftetes Geschenk, da der Lärmpegel durch den Ausbau sogar noch steigen werde, besonders wenn die Geschwindigkeitsbegrenzung falle.

Auch die Oberallgäuer Grünen positionieren sich klar zum Allgäu-Autobahn-Ausbau. So zieht Christina Mader folgendes Fazit nach den beiden großen Demonstrationen: „Man kann das Verkehrsproblem im südlichen Oberallgäu nicht mit noch breiteren Straßen als Zubringer lösen. Wir stehen in der Verantwortung für unsere Kinder. Die B12  konterkarieret jegliche Klimaschutzmaßnahmen, wir müssen mit den Steuergeldern der deutschen Bürger verantwortungsvoller und nachhaltiger umgehen. Das Geld muss in den Ausbau der Bahn fließen, nur so ist der Blechlawine im Illertal Herr zu werden.“

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