28.11.22 –

Breiten Raum nahmen auf der Mitgliederversammlung der Oberallgäuer Grünen die Baggerarbeiten im Rappenalptal bei Oberstdorf ein, wo von der Alpgenossenschaft ein Wildbach begradigt und Flora und Fauna auf über 1,5 Kilometer zerstört wurden.  „Starker Tobak“, für die Vorsitzende der Kreistagsfraktion Christina Mader. „Während im Oktober die Jubiläumsveranstaltung mit lobenden Ministerworten zum 30. Jahrestag Naturschutzgebiet Allgäuer Hochalpen stattfand, rollten im Tal schon die Bagger“. Landtagsvizepräsident Thomas Gehring berichtete aus dem Landtag, wo das Thema ebenfalls hohe Wellen schlägt. Auch, wenn nicht allen Punkten aus dem Dringlichkeitsantrag der Grünen-Fraktion stattgegeben wurde: Der Umweltausschuss sei sich zumindest einig, dass es eine lückenlose Aufklärung geben muss und die ökologischen Schäden an Flora und Fauna detailliert ermittelt werden müssen. Das Bedrückendste für Gehring, der sich vor Ort selbst ein Bild gemacht hat, der Anblick, wo das Wasser irgendwann versickert, weil die Bachsohle verletzt wurde. „Für das Allgäu sind die Vorgänge in der Außenwirkung fatal“, befürchtet er einen „gewaltigen Imageschaden“ für die Region.

In der Diskussion sorgte bei den Mitgliedern die Umwelt- und Naturzerstörung mitten im Naturschutzgebiet für Empörung und Kopfschütteln. Für die Grünen darf hier nichts unter den Teppich gekehrt werden. Sie begrüßen darum, dass die Staatsanwaltschaft ermittelt und fordern eine konsequente strafrechtliche Verfolgung. Der Knackpunkt für die Grünen: Welche Absprachen gab es mit der Unteren Naturschutzbehörde beim Landratsamt und wie konnten die Arbeiten so lange unentdeckt bleiben. Hier sei noch Einiges „sehr nebulös und schwammig“. Es sei zu prüfen, ob hier ein Versagen der Behörde vorliegt, weil die Arbeiten nicht entsprechend kontrolliert wurden. Geprüft werden soll auch ob eventuelle Zuschüsse an die Alpgenossenschaft wegen Verstoß gegen das Umweltrecht zurückgezahlt werden müssen. Kritisiert wurde, dass aktuell die Verursacher nicht bereit sind, etwas zur Klärung beizutragen.