Menü
17.08.21 –
„Beim Bauen wird derzeit Klimaschutz nicht optimal umgesetzt", fasste Christina Mader, Fraktionssprecherin der Grünen im Kreistag, die Kernaussage von Dieter Herz, Passivhaus-Pionier und Klimaschutzunternehmer aus Weitnau, zusammen.
Nach seinen Erfahrungen werde seit einiger Zeit nahezu ausschließlich im KfW 55 Standard gebaut, was nicht den Klimaschutzzielen entspreche, berichtete er der Grünen Kreistagsfraktion. Verantwortlich dafür seien insbesondere die direkten Fördergelder für KfW 55, die im Vergleich zu denen für wesentlich effizientere, besser gedämmte Gebäude zu hoch seien. „Bei vielen Neubauten wird nur darauf geschaut, dass Baukosten möglichst niedrig und die Förderung möglichst hoch sind", erläuterte Herz. Deshalb entstünden kaum KfW 40 oder Passivhäuser, obwohl bei derartigen Gebäuden die laufenden Nebenkosten deutlich niedriger seien und sie sicher klimaneutral betrieben werden können.
Für den Landkreis Oberallgäu hielten die Grünen fest, dass kommunale Neubauten und Sanierungen als Vorbild für private Projekte dienen und deshalb im Neubau mindestens der Effizienzhaus-Stufe 40 Plus entsprechen müssen. „Dazu sind künftig alle Baumaßnahmen auf 50 Jahre Lebensdauer zu berechnen", fügte Mader hinzu, „damit die Unterhaltskosten, die die Verwaltungshaushalte der Kommunen belasten, reduziert werden."
„Förderrichtlinien, ein Thema der Bundespolitik, müssen sich an künftigen Anforderungen orientieren, um die richtigen Anreize zu schaffen", betonte Pius Bandte, Bundestagskandidat der Grünen. Aus seiner Tätigkeit als Lindauer Stadt- und Kreisrat konnte er berichten, dass dort der Einbau von Lüftungsanlagen bereits standardisiert sei, wodurch die Energieeffizienz der Gebäude erhöht werde. „Auch wenn mit regenerativer Energie wie z.B. Holz geheizt werde, seien Einsparungen absolut erforderlich", ergänzte Herz.
„Um zukunftsfähig zu bauen, muss von Anfang an mit den Bauphysikern geplant werden, damit Energie- und Wärmeeinsparung mitgedacht wird. Auch braucht es eine öffentliche Kampagne, um die Notwendigkeit von Energieeinsparungen wieder in den Köpfen der Menschen zu verankern. Hier ist auch der Landkreis mit seinem Klimamanager gefragt", so das Fazit von Fraktionssprecherin Mader.
Diese Website ist gemacht mit TYPO3 GRÜNE, einem kostenlosen TYPO3-Template für alle Gliederungen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
TYPO3 und sein Logo sind Marken der TYPO3 Association.