Kommentar zum Baubeginn und den Baumfällarbeiten

Goethe+ Quartier

11.02.21 –

Diese Woche hat Sonthofens größtes Wohnungsbauprojekt der nächsten Jahre begonnen: das zukünftige „Goethe+“ Quartier – leider mit der Fällung vieler alter Bäume.
Das bleibt auch für die Sonthofer Grünen ein Wermutstropfen an dem an sich begrüßenswerten Projekt. Es entstehen nicht nur 160 neue Wohnungen durch Nachverdichtung, sondern es wird ein echtes Stadtviertel entwickelt.
Es wurde geprüft, diskutiert und Überzeugungsarbeit geleistet, besonders durch unseren Umweltreferenten Michael Borth. Ganz vermeiden ließen sich Fällungen letztlich nicht. Es werden insgesamt ca. 60 erhaltenswerte Bäume weichen müssen. Um eine nennenswerte Anzahl neuer lebenswerter Wohnungen zu schaffen, sind neue Gebäude samt Schallschutz notwendig. Außerdem soll der Autoverkehr im Quartier reduziert werden, weshalb die Tiefgaragen- und die Feuerwehrzufahrt von der B308 geplant ist.
Neben der Vermeidung von Baumfällungen, hat die Ausführung der Kompensationsbepflanzung einen ebenso hohen Stellenwert. „In aller Munde ist augenblicklich die 'Doppelte Innenentwicklung', sprich bauliche Verdichtung und Qualitätssteigerung der Grünbestände.“, so der Umweltreferent. So dürfen nicht nur die gestalterischen Aspekte bei der Planung berücksichtigt werden, sondern die Ökosystemdienstleistungen (Wasserrückhaltung, Verdunstungseffekte, Verbesserung der Luftqualität, Biodiversität, Aufenthaltsqualität, Lebenszykluskosten, etc.) und regionalen klimatischen Bedingungen bei der Pflanzenauswahl müssen im Vordergrund stehen. Auch bezüglich der im Quartier lebenden Tiere wurde eine eigene Untersuchung durchgeführt, woraus entsprechende Empfehlungen zur Eingriffsminderung hervorgingen.
Geplant sind nun insgesamt ca. 130 überwiegend regionale und klimaresistente Bäume (z.B. Winter-Linden, Stiel-Eichen, Hainbuchen und Pappeln), Bienenweiden, Blühstreifen, Sträucher und Nistkästen. Begonnen wurde damit bereits im letzten Herbst.
Im Sinne der Nachhaltigkeit wird auch das Holz der gefällten Bäume direkt im Quartier verwendet (z.B. Sitzplätze, Spielgeräte, Holzstapelwände etc.).
„Positiv sehe ich, das die Themen Dach- und Fassadenbegrünung sowie Steigerung der Aufenthaltsqualität durch Reduzierung des Autoverkehrs innerhalb des Quartiers umgesetzt werden.“, resümiert Michael Borth.
Aber unsere Arbeit ist mit dem Baubeginn nicht vorbei. „Auch wenn in der Anzahl mehr Bäume gepflanzt als gefällt werden, können diese die vollständigen Ökosystemdienstleistungen erst in einigen Jahrzehnten voll entfalten.“
Das erfordert aktive Entwicklung und Pflege, von Bewohnern und Mitarbeitern. Hier besteht dringender Bedarf an entsprechender Aufklärung und Schulung.

Maria Nothing

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