Klimawandel betrifft auch das Allgäu

Grüne sehen Versagen der Politik

06.05.19 –

Sonthofen - Weltweit spielt das Klima verrückt: Steigende Meeresspiegel, immer neue Hitze- und Trockenheitsrekorde, während woanders ganze Regionen unter Hochwasserereignissen leiden. Weltweit protestieren Jugendliche für mehr Klimaschutz - erste Städte rufen den "Klimanotstand" aus. Doch was bedeutet der Klimawandel konkret für uns im Allgäu.
Die Oberallgäuer Grünen hatten den Diplom-Biologen Dr. Michael F. Schneider aus Wertach zu einem Vortrag "Klimawandel - Einfluss auf Mensch und Natur im Allgäu" eingeladen. Dr. Schneider ist ein hervorragender Kenner der Allgäuer Natur und Verfasser des Buches "Naturgeschichte Allgäu". Für ihn sind die Dinge klar. Der Klimawandel werde auch im Allgäu zu einschneidenden Veränderungen führen. Die politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen seien noch unabsehbar.
Anhand von Tabellen und Statistiken zeigt Schneider wie sich die Erde durch den CO²-Austoß immer weiter aufheizt, was dies an weltweiten Folgen mit sich bringt und was uns noch droht, wenn wir bestimmte Klimaziele nicht erreichen. Die Alpen und ihre Lebensräume reagieren besonders empfindlich, da hier die Temperaturen doppelt so schnell steigen wie weltweit, machte Dr. Schneider klar. Im Allgäu habe dies deutliche Folgen für die Tier- und Pflanzengesellschaften. Der Klimawandel bringe die Jahreszeiten durcheinander und damit auch den Fahrplan der Zugvögel. Pflanzen blühen früher und fallen späten Frösten zum Opfer. Gebietsfremde Arten, Schädlinge und Krankheitsüberträger seien die Gewinner. Auch die Wassertemperaturen in den Flüssen und Seen steigen - der Grundwasserspiegel sinkt. Mit der Schneesicherheit in den Skigebieten wird es weiter bergab gehen, was neue Tourismusstrategien für den Winter notwendig mache. Schneider führte eigene Untersuchungen an mehreren Allgäuer Standorten zu Vegetationszeiten und den Ankunftszeiten der Zugvögel durch.
Kreissprecherin Christina Mader hält es für wichtig, dass immer mehr gesellschaftliche Gruppen, wie die Schüler von "Fridays for Future" sich für den Klimaschutz und gegen das Nichtstun der Regierungen engagieren. Für den Vizepräsidenten des Landtages Thomas Gehring mangelt es auch in Bayern an politischen Maßnahmen. Als die wichtigsten Handlungsfelder nannte er den Verkehr, die Energieerzeugung und die Wärmeerzeugung bei Gebäuden. Er warf der Staatsregierung vor, hier keine Konzepte zu haben. Doch es gab auch Positives zu vermelden. Die Bayerische Staatsregierung hatte just an diesem Tag den alten Alpenplan wieder in Kraft gesetzt. Damit ist das Riedberger Horn dauerhaft geschützt. Für Gehring ein Beispiel, wie Bürgerprotest Naturzerstörung verhindern kann.

 

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