Im Dialog erreicht man mehr

Austausch mit MdB Karl Bär in Bad Hindelang

12.03.24 –

Zufrieden zeigten sich alle Beteiligten nach dem intensiven, gemeinsamen Austausch am 7. März in Bad Hindelang zum Thema „Tierschutzgesetz“. Kurzfristig konnte es MdB Karl Bär möglich machen, ins Oberallgäu zu kommen, und den gemeinsamen Termin mit dem BDM-Kreisteam Oberallgäu/Lindau, Hindelang - Natur und Kultur Verein für Landschaftserhaltung e.V. und Grünen VertreterInnen der Kommunalpolitik wahrzunehmen, zu dem der BDM eingeladen hatte.

Erster Treffpunkt war der Hof Georg Rädlers in Bad Hindelang, der als einer von 40 Milchbauern im Gemeindegebiet seine 15 Kühe in Kombihaltung einstallt und, sobald es witterungstechnisch möglich ist, seine Tiere auf mehrere Alpen schickt. Das Ziel des Besuchs wurde schnell klar: Im sauberen Stall wollte man den Grünen zeigen, dass auch eine Kombihaltung mit wenigen Tieren tiergerecht sein kann. Ruhige, liegende, wiederkäuende Tiere unterstrichen diese Argumentation. Vor allem im Oberallgäu ist diese Haltungsform laut BDM essenziell für eine kleinbäuerliche Rinderhaltung in der Fläche und damit auch für einen Schutz von Landschaft und Biodiversität. Aber auch andere Regionen im alpinen Raum sind noch auf die Kombi-Haltung angewiesen. Aus so einer Region stammt auch Karl Bär.

Im Kurhaus in Bad Hindelang, Treffpunkt für den ausführlicheren Austausch, war auch Christian Heumader geladen. Er unterstrich mit schönen Fotomotiven aus Natur und Landwirtschaft seinen Appell, die Kombihaltung weiterhin zu ermöglich, um die steilen Bergwiesen mit ihrem Artenreichtum zu erhalten. Hier gaben weitere VertreterInnen aus der Kommunalpolitik nach den Ausführungen von BDM, NUK e.V., Alpwirtschaftlichem Verein und Landschaftspflegeverband ihr Statement zum neuen Tierschutzgesetz ab, alle mit der Sorge, dass ein Höfesterben das Landschaftsbild und somit auch die ländliche Kultur sowie den Tourismus verändere, wenn nicht sogar gefährde. Für viele sei ein Umstieg auf einen Laufstall finanziell nicht möglich und auch nicht gewollt, da damit oft auch eine höhere Anzahl von Tieren miteinhergehe, um den Umbau finanziell stemmen zu können. Eindrücklich war, dass aber viele der Kleinbauern auch weiterhin extensiv und nicht intensiv wirtschaften und bei weniger Rinder bleiben möchten. „Hier sieht man, dass das „Wachse oder Weiche“-Motto des BBV nicht das Allheilmittel für die Bauern und eine Region wie das Oberallgäu sein kann.“, kommentierte Christina Mader, diese Ausführungen der Landwirte. 

 MdB Karl Bär zeigte im Anschluss daran, dass er das Thema durch die Bauern seines Stimmkreises Miesbach zur Gänze verinnerlicht hat und sich auch dahingehend für eine Novellierung des neuen Tierschutzgesetzes einsetzt, die Kombihaltung weiterhin zu ermöglichen. Er mache sich stark dafür, dass mit der Hofübergabe nicht automatisch die Kombihaltung eingestellt werden müsse, und auch dafür, dass die Anzahl der Milchkühe und nicht die absolute Anzahl aller Rinder als Messewert angesetzt werde. Auch müsse man pragmatischer mit den Auslaufzeiten im Winter umgehen können, da in den Hochlagen es nicht gewollt sein kann, dass Tiere auf eisglatten Böden ausrutschten. Er führte weiter aus, dass „im Gesetz tierschutzrechtliche Anforderungen an die Haltung von Rindern in Anbindeställen festzulegen sei, die in bestehenden Ställen umgesetzt werden können und die Akzeptanz der Haltungsform verbessern. Auch hier müssen finanzielle Mittel bereitgestellt werden.“ Er sicherte seine Unterstützung zu und versprach, für dem BDM wichtige Kontakte zu den jeweiligen Entscheidungsträgern herzustellen. Gemeinsam wurde das weitere Vorgehen besprochen und mögliche kluge Handlungsfelder.

Christina Mader zeigte sich am Ende erleichtert: „Wir haben im letzten Monat als Oberallgäuer und Westallgäuer Grüne gemeinsam die nun auch so von Karl vorgebrachten Punkte als Stellungnahme an das Ministerium geschickt und konnten heute zeigen, dass wir hinter der kleinbäuerlichen Landwirtschaft stehen. Außerdem tat es nach den grenzüberschreitenden Aktionen am Aschermittwoch gut, in ein konstruktives Gespräch zu gehen. Wir alle waren uns nach den 3,5 Stunden einig, dass man nur im Dialog wirklich etwas für die Region erreicht.“

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