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07.03.25 –
Wie in den vergangenen Jahren luden die Oberallgäuer Grünen zum größten Grünen Aschermittwoch in Bayern nach Fischen ein.
Auf der Bühne der Fiskina stand mit der Fraktionsvorsitzenden im Bayerischen Landtag Katharina Schulze, der Staatsministerin Claudia Roth und dem Bundesvorsitzenden Felix Banaszak hochkarätige politische Prominenz. In fulminanten und emotionalen Reden ließen sie die aktuelle Politik Revue passieren. Die lokalen Ereignisse beleuchteten die Fraktionsvorsitzende im Kreistag Christina Mader und der ehemalige Landtagsvizepräsident Thomas Gehring. Neben dem traditionellen Derblecken der politischen Konkurrenz gab es – angesichts der politischen Weltlage und dem Erstarken der Rechtsextremen – auch viele nachdenkliche Töne.
Den Auftakt machten als „Allgäu-Duo“ Christina Mader und Thomas Gehring mit politischen Spitzen von Kempten bis nach Oberstdorf. „Bei der Bundestagswahl hat Aiwanger sich selbst und die Oberallgäuer Landrätin gleich mit in die Wüste geschickt“, konstatierten die beiden mit Blick auf die Bundestagswahl. Sie warben für das ÖPNV-Konzept des Landkreises – und dafür, bei der Kommunalwahl 2026 auf Grünen-Listen zu kandidieren, denn „Demokratie funktioniert von unten nach oben, und das fängt in den Kommunen an.“
Bei der Rede von Katharina Schulze bekam vor allem Ministerpräsident Markus Söder sein Fett ab. „Nur in einer Sache ist er richtig gut – Misserfolge als Erfolge zu verkaufen. Wir sollten Markus Söder an seinen Leistungen messen und nicht daran, wie er einen Rollmops verschluckt“, so Schulze. Und auch zur Bundespolitik äußerte sie sich kritisch: „Friedrich Merz und Zukunft passen so gut zusammen wie Markus Söder und erneuerbare Energien. Oder wie Söder und die Förderung von Frauen.“ Zum Erstarken der Rechten sagte Schulze an die Union gewandt: „Wer die Sprache und Ziele der Rechtsextremisten übernimmt, stärkt sie nur: Wir als Grüne bekämpfen die Demokratiefeinde – kein Fußbreit den Faschisten.“
Auch Claudia Roth ging auf die Weltlage ein. „Was sind das für Zeiten – geprägt von Krisen und Konflikten?“ Sie sorge sich um die demokratischen Strukturen in Deutschland, Europa und weltweit. Der Union warf sie vor, „nach der Wahl das Gegenteil von dem zu beschließen, was sie vorher versprochen hat“. Besonders bitter: „Das Thema Klimaschutz kommt in den Sondierungsgesprächen überhaupt nicht vor“, so Roth, und weiter: „Es geht um die Einhaltung der Klimaziele und nicht um die Bekämpfung von Windrädern.“
Mit viel Humor interpretierte der erst im Herbst neu gewählte Parteivorsitzende Felix Banaszak seine Aschermittwochsrolle. „Die Opposition ist ein wichtiges Element der Demokratie“, stimmte er auf die neue Rolle der Grünen im Bund ein. Klare Worte fand er für den designierten Kanzler: „Entweder hat Friedrich Merz keine Ahnung oder keinen Anstand oder beides. Nichts davon qualifiziert ihn zum Bundeskanzler“, kritisierte er scharf die Kehrtwende von CDU und CSU in der Finanzpolitik. Merz sei in der finanzpolitischen Realität angekommen. Er warf der Union vor, "das Land in den letzten Jahren systematisch belogen zu haben." Aus der Großen Koalition sei eine „kleine Koalition“ geworden – „klein an Anspruch und Ideen“.
Unter viel Applaus betraten abschließend alle RednerInnen und die Ehrengäste gemeinsam die Bühne: Bürgermeister Bruno Sauter lud sie dazu ein, sich ins Goldene Buch der Gemeinde Fischen einzutragen.
Text: Heiner Bohnert
Bilder: Karl-Josef Hildenbrand
So berichtete die Allgäuer Zeitung über den Abend:
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