06.02.17 –

Oberallgäu - Der neu gewählte Kreisvorstand der Oberallgäuer Grünen wird die Entwicklung am Riedberger Horn weiter im Auge behalten. Er fühlt sich in Ablehnung der Liftpläne durch die jüngste Umfrage des renommierten Emnid-Institutes für den Landesband für Vogelschutz bestätigt.
In der repräsentativen Umfrage lehnen insgesamt 80% der bayerischen Bürger (in Schwaben 75%) den Liftverbund ab. Sogar 91% der Befragten (in Schwaben 93%) sprechen sich für den Erhalt des bayerischen Alpenplans ohne Ausnahmen für neue Skigebiete aus und lehnen Neuerschließungen in der so genannten Ruhezone C ab. "Die CSU-Staatsregierung agiert hier klar gegen den Wählerwillen und die Freien Wähler unterstützen sie dabei", so Thomas Gehring. In der Sache gehe es längst nicht mehr um zwei Gemeinden im Oberallgäu sondern um den ganzen bayerischen Alpenraum. "Bei der CSU werden wohl nur Befragungen ernst genommen, die ins eigene Kalkül passen", so Gehring. So verliere Politik ihre Glaubwürdigkeit. Die Liftpläne müssten darum umgehend gestoppt werden.
Wenig Verständnis hat auch die Kreissprecherin Christina Mader, dass das Ergebnis der Umfrage von den Befürwortern ignoriert wird: "Der Staat soll Landschafts- und Naturschutz fördern und nicht die Zerstörung von Naturräumen und Kunstschneepisten".
Kreissprecher Ulli Leiner hält das Abstimmungsverhalten der Obermaiselsteiner Gemeinderäte, die gleichzeitig Mitgesellschafter der Liftgesellschaft sind, und vor allem die Rückendeckung durch das Landratsamt für "bedenklich". Die Alpenschutzorganisation CIPRA hatte ein Rechtsgutachten erstellen lassen, mit dem Ergebnis, dass die Beschlüsse des Gemeinderates ungültig sind. Das Gutachten widerspricht damit der Beurteilung des Oberallgäuer Landratsamtes. "Auch wenn es hier unterschiedliche Rechtsauffassungen geben sollte, ist das Verhalten für uns Grüne nicht in Ordnung", so Leiner.