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20.03.23 –
Zum Internationalen Frauentag war die ehemalige Generalsekretärin von Amnesty International Deutschland Barbara Lochbihler zu Gast in der Kulturwerkstatt Sonthofen. Unter dem Motto „Frauenrechte 2023 – Quo Vadis?“ berichtete sie von ihren langjährigen internationalen Erfahrungen, von eklatanten Rückschritten wie in Afghanistan, aber auch von Fortschritten und starken Frauen wie in Argentinien.
Noch nie habe es international so gute Gesetze und Richtlinien für Frauenrechte gegeben, betonte Lochbihler. Sie müssten nur konsequent umgesetzt werden, so die Menschenrechtlerin: „Es gilt ständig, die erreichten Freiheiten zu verteidigen und zu sichern.“ Dazu müssen die internationale Solidarität gestärkt, globale Strategien entwickelt und grundsätzlich Frauen besser gefördert werden. Aktuell bewundere sie den Mut der Frauen im Iran, die weiter für ihre Rechte protestieren, trotz massiver Bedrohungen.
Die ehemalige Europaabgeordnete der Grünen betonte zudem, dass Frauen weltweit in verschiedenen Bereichen benachteiligt werden. Besonders in Ländern mit Ernährungskrisen litten Mütter mit Kindern am meisten. Ca. eine Milliarde Mädchen und Frauen seien von Unterernährung betroffen. Der Zugang zu Bildung für Mädchen müsse in vielen Staaten erkämpft werden. Die Gewalt gegen Frauen werde nicht weniger, „sie ist die weltweit am weitesten verbreitete Menschenrechtsverletzung, die am wenigsten geahndet wird,“ stellt Lochbihler klar. Dabei seien Frauen auch von Online-Gewalt deutlich stärker betroffen als Männer, speziell Politikerinnen und Journalistinnen.
In der anschließenden Diskussion lag ein Fokus auf der Kommunalpolitik, wobei Christina Mader, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Kreistag, betonte, dass bei den Allgäuer Grünen überdurchschnittlich viele Frauen politische Verantwortung über-nehmen. Allerdings sei z.B. der Beginn von Stadtratssitzung immer noch zu wenig auf die Bedürfnisse von jungen Müttern abgestimmt, gab die dritte Bürgermeisterin Rosi Oppold aus Immenstadt zu bedenken. Wichtig für politisches Engagement von Frauen sei, dass sie besser Netzwerke für sich schaffen, ergänzte Carolin Schenk, Kreissprecherin der Oberallgäuer Grünen. Dies bestätigte Lochbihler, die selbst von einer Mentorin zu Beginn ihrer Karriere profitierte.
Mit tiefgründigen und passenden Liedtexten unterhielten die beiden Frauen von Vivid Curls die Anwesenden, sodass einstimmiger Tenor war: Eine überzeugende Politikerin mit internationaler Erfahrung und tolle Musik!
v.l.n.r.: Kreissprecherin Ulrike Hitzler, Fraktionsvorsitzende im Kreistag Christina Mader, Barbara Lochbihler, Kreissprecherin Carolin Schenk (Bild: Petra Deil)
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