Erweiterungspläne auf Kosten Kalzhofens

Beruft endlich eine Bürgerversammlung ein und hört die BürgerInnen an!

28.06.21 –

„Durch die Klimakrise und die länger andauernde Trockenheit muss ich meine Wasserquellen noch mehr schützen, um in Notzeiten die Tiere versorgen zu können“, führten die Kalzhofer Biobauern ihre Bedenken aus. Dies war eine Sorge in einem Gespräch, zu dem eine Gruppe aus Kalzhofen die VertreterInnen von Bündnis 90/DIE GRÜNEN gebeten hatte, um über die Erweiterungen des Hauber Naturresorts zu sprechen.

Gebaut wird bereits, aber das sei nur der Anfang, so die VertreterInnen der Bürgerinitiative. „Wir müssen jetzt aktiv werden, damit die Bedenken gegenüber dem geplanten Projekt mit 38 Zimmern bzw. Studios klar zum Ausdruck kommen, waren sich alle Anwesenden einig. Das Naturresort hat bereits 135 Betten - Stand 2021- und soll auf 200 Betten vergrößert werden. Eine Bürgerversammlung sei überfällig, betonten die Bürger.

Ein zentrales Problem ist die sehr schmale Zufahrt durch Kalzhofen, die weder für die Baufahrzeuge noch für die wachsende Zahl der Gäste, Mitarbeiter und Zulieferungen geeignet sei. Bereits im Mai 2017 konnte im Gemeinderat keine Änderung des Flächennutzungsplans erreicht werden mit dem Verweis, dass man erst die Baustellenzufahrt regeln müsse. Hier sei man aber nicht einen Schritt weitergekommen, stellten die Bürger auf Nachfrage der GRÜNEN klar, was auch die knappe Mehrheit bei der Entscheidung im Gemeinderat beweist.

Nach Ansicht der Kalzhofer wird nun das Hotel auf den Weg gebracht, ohne eine Lösung der Zufahrt gefunden zu haben. „Der letzte Schritt wird hier vor dem ersten gemacht und das auf Kosten der Anwohner und kleinen Betriebe im Ort“, wurde die Vorgehensweise der Gemeinde kritisiert. Mit dem geplanten Großprojekt werde sich der ganze Ortsteil verändern, der dörfliche Charakter, den die Gäste so schätzen, werde verloren gehen, ebenso Teile der Landschaft, die auch ein beliebtes Naherholungsgebiet der Oberstaufner sind.

„Eigentlich ist es Aufgabe einer Änderung des Flächennutzungsplans, dass es eine Entwicklungsperspektive für ein ganzes Dorf gibt, und nicht wie in diesem Fall nur für einen Investor“, stellte Thomas Gehring, Landtagsvizepräsident fest.

Genehmigt sind bereits ein Blockheizkraftwerk mit 2,2 MW und 24 m hohen Schloten sowie Versorgungsschächte in 4 Meter Tiefe, Verbindungsgänge zwischen dem bestehenden und dem geplanten Projekt, die in den Augen der Anwohner die Quellen bedrohen, da mit Eintrübungen zu rechnen ist - laut einem Gutachten.

„Die massiven Erweiterungspläne gehen klar auf Kosten des Ortes, da das Gebiet des geänderten Flächennutzungsplans 4,7 Hektar umfasst“, betonte Fraktionssprecherin Christina Mader. Bei dieser Dimension müsse die gesamte Dorfgemeinschaft innerhalb einer Bürgerversammlung gehört werden, waren sich GRÜNE und Anwohner aus Kalzhofen einig.

 

Keine Neuigkeit und Veranstaltung versäumen?

Diese Website ist gemacht mit TYPO3 GRÜNE, einem kostenlosen TYPO3-Template für alle Gliederungen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
TYPO3 und sein Logo sind Marken der TYPO3 Association.