Die Corona – Pandemie - eine große Herausforderung für Familien und Kinder

23.06.20 –

Nachdem Kindergärten und Schulen schrittweise für Kinder und Jugendliche geöffnet wurden, werden nun alle Bildungseinrichtungen ab dem 15. Juni 2020 ihren Betrieb wieder aufnehmen. Trotzdem bedeutet das nicht, dass man zu einen normalen Schul- und Kindergartenalltag zurückkehren kann. Jede Einrichtung ist angehalten, Hygiene- und Abstandsregelungen einzuhalten und aufgrund örtlicher Gegebenheiten einen schul- und kindergartentauglichen Alltag zu organisieren.

Was brauchen Kinder?

• Kita und Schule geben feste Strukturen vor bzgl. des Tagesablaufes aber auch, was das Lernen anbetrifft.

• Sie ermöglichen vielfältige soziale Kontakte und wirken der Vereinzelung und Vereinsamung entgegen.

• Erzieher*innen und Lehrer*innen sind feste Bezugspersonen für Kinder und Jugendliche.

• Lernen findet mit Hilfestellung statt und Kinder und Jugendliche erhalten Impulse, Lerninhalte kleinschrittig und aufeinander aufbauend zu begreifen.

• In der Ganztagesbetreuung gibt es täglich eine gesicherte warme Mahlzeit.

• Eltern werden in ihrem Alltag entlastet und können stressfreier ihrer Arbeit nachgehen.

• Die räumliche Enge zuhause wird aufgehoben, Tapetenwechsel gibt zum Aufatmen Anlass.

• Kita und Schule sind zuverlässige Partner der Erziehungsberechtigten und beaufsichtigen und versorgen Kinder und Jugendliche.

• Kita und Schule sind auch da, wenn es um Inklusion geht und betreuen Kinder mit besonderer gesundheitlicher Gefährdung.

Und wie sieht der Alltag aus?

• Im städtischen Kindergarten in Immenstadt-Stein gab es von Beginn an drei Notgruppen für jeweils 5 Kinder, deren Eltern systemrelevanten Berufen nachgehen. Zusätzlich wurden mit Genehmigung des Jugendamtes zwei weitere Kinder aufgenommen. Dann kamen die Vorschulkinder, nach den Pfingstferien erweitern die Vorvorschulkinder und ihre Geschwister die Gruppen. Wer kein Geschwisterkind hat, muss noch warten.

• In den Schulen startete man mit dem Präsenzunterricht in den Abschlussklassen. Jede Klasse wurde geteilt und in zwei benachbarten Zimmern unterrichtet. Alle Lehrkräfte, die keiner Risikogruppe angehören, waren und sind immer noch im Einsatz. Dann kamen die Vorabschlussklassen (11. am Gymnasium, 9. an der RS, 8. an der MS) und die vierten Grundschulklassen. So staffelt man die Klassen und Schüler*innen und hat bis zu den Sommerferien alle zeitweise beschult bzw. sichergestellt, dass Abschlussprüfungen abgelegt werden können. Wer zuhause blieb und bleibt, macht home-schooling.

Jede Schule setzt die Vorgaben des Kultusministeriums ihren Möglichkeiten entsprechend um.

Was alles zu kurz kommt:

• Es fehlen Lehrkräfte für die vielen kleinen Klassen und Gruppen. Die Mangelverwaltung der letzten Jahre wird jetzt zum Problem.

• Präsenzunterricht bedeutet eine enorme Reduzierung der Lerninhalte. Kognitive und soziale Kompetenzen erreichen nicht das Niveau, das bisher am Ende eines Schuljahres erreicht werden sollte, um vor allem in der Berufswelt gut anknüpfen zu können.

• Home-schooling ist machbar, aber nicht jede Familie besitzt zuhause die notwendige Hardware (PC, Drucker, ...) dafür. Bei mehreren Schulkindern wird es noch komplizierter.

• Es zeigt sich auch schnell, mit welchen Schwierigkeiten eine Schule zu kämpfen hat, wenn viele Lehrkräfte auf Plattformen wie Mebis, infoscreen@..... zurückgreifen.

• „Social distancing“ ist für Kindergartenkinder wesensfremd, weil das Spiel mit anderen Kindern auf dem Miteinander beruht.

• Häusliche Gewalt bleibt unentdeckt, weil niemand aufmerksam auf das Kind schaut.

• Schulbesuch und home-schooling im Wechsel stellt arbeitende Eltern vor das Problem, wie sie Kinderbetreuung und Arbeit vereinbaren können.

• Kinder und Jugendliche, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Schule kommen, müssen zeitgleich beschult werden, wenn Bus oder Bahn nicht flexibel auf Anfangs- und Schlusszeiten reagieren können.

• Regelmäßige wöchentliche Tests für Lehrkräfte und das Kindergarten-personal können frühzeitig die Infizierung mit Covid – 19 aufdecken bzw. geben Sicherheit, dass sich niemand infiziert hat. Das ist momentan nicht im Gespräch.

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