Besser, schneller, finanzierbar

Grünes Starterpaket für die Bahn im Oberallgäu

29.06.21 –

Neue Halt, schnellere Züge und ein finanzierbares Starterpaket für die Bahn im Oberallgäu, aber wie?

Roman Ohmayer, Bahnexperte, stellte das Grüne Starterpaket einer Attraktivitätssteigerung der Bahnstrecken im südlichen Allgäu der interessierten Öffentlichkeit vor. Der Schwerpunkt des Vortrags lag dabei auf der Strecke Kempten – Oberstdorf und den Themen Beschleunigung, Angebotssteigerung und neue attraktive Zughalte. Wichtig war dabei für die Fraktionsvorsitzende von Bündnis 89/DER GRÜNEN im Kreistag Christina Mader, dass das Konzept finanzierbar, zukunftsweisend und pragmatisch ist.

Entscheidendes Ziel ist es, zwischen Kempten und Oberstdorf fünf neue barrierefrei Halte zu schaffen: Hegge, Waltenhofen, Seifen, Immenstadt Schule und Sonthofen Rieden. Diese Halte erreichten bereits in den vorangegangenen Studien ein mittleres bis hohes Fahrgastpotenzial, das wirtschaftlich abbildbar ist. Diese neuen Halte werden von den Regionalbahn-Linie Kempten – Immenstadt – Oberstdorf mindestens stündlich angefahren. Dadurch entstehen neue Direktverbindungen und deutlich kürzere Fahrzeiten. Auf der „Stammstrecke“ von Immenstadt nach Kempten ist somit nach der Realisation der neuen Halte ein 30-Minuten-Takt in der Hauptverkehrszeit möglich und das mit kaum gesteigerten Kosten, einzig ein zusätzliches Fahrzeug ist aufgrund des geänderten Fahrzeugumlaufs notwendig. Neue Halte wie Seifen können dadurch in der Hauptverkehrszeit z.B. auch aus Oberstaufen zwei Mal pro Stunde erreicht werden und stellen so eine realistische Alternative zum Auto für Pendler dar.

Ziel ist es, den 30-Minuten-Takt in der Hauptverkehrszeit bis nach Sonthofen zu führen, inwieweit dies möglich ist, muss die notwendige Nutzen-Kosten-Analyse zeigen. Eine darüber hinaus gehende Angebotsausweitung ist mit der aktuellen Bundespolitik nicht darstellbar.

Ein moderater Ausbau der Infrastruktur inklusive eines kurzen zweigleisigen Abschnitts nördlich von Blaichach ist notwendig, um die Fahrzeiten nicht zu stark ansteigen zu lassen, und somit die Verbindung Oberstdorf – Kempten – Ulm nicht noch weiter zu schwächen. In der Kombination mit der Beschleunigung der Bahnstrecke beträgt die Fahrzeitverlängerung am Ausgangspunkt Oberstdorf etwa fünf Minuten, weniger als halb so lang wie ohne Ausbau. Neben den neun Halten wird auch durch den moderaten Ausbau der Strecke Immenstadt – Oberstdorf eine Reduktion der Fahrzeit der Regionalexpresszüge aus Augsburg und München um voraussichtlich zehn Minuten möglich. Dadurch senkt sich die Fahrzeit zum Beispiel von München nach Oberstdorf von 2:20 auf 2:10. Nur dadurch kann ein Auseinanderdriften der Fahrzeitdifferenz zwischen Auto und Zug auch nach dem geplanten Ausbau der B12 zumindest leicht entgegengewirkt werden, was Grundvoraussetzung für eine Gelingen von nachhaltigen Verlagerungseffekten auf die Bahn ist.

Durch die Integration der neuen Halte in den bestehenden Regionalbahnverkehr ist eine klare Finanzierungsperspektive erkennbar und über das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz möglich. Dafür müssen nun die Grundlagen wie eine notwendige Kosten-Nutzen-Analyse geschaffen werden. Abschließend stellen Roman Ohmayer und die Grünen fest, dass es ohne einen deutlich stärkeren Einsatz des Landkreises und der Region Allgäu nicht mit bedeutenden Fortschritten zu rechnen ist. „Dabei setzten wir auf überparteiliche Kooperation, nur dadurch wird eine echte Verkehrswende in der Region gelingen“ so Mader.

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