07.07.25 –
Passend zum Motto des laufenden Fotogipfels „Wasser“ besuchte Steffi Lemke Oberstdorf. Lemke, die ehemalige Bundesumweltministerin, ist Mitglied des Umweltausschusses im Deutschen Bundestag. Zusammen mit der Fraktionsvorsitzenden im Kreistag Christina Mader und der Dritten Bürgermeisterin Bergith Hornbacher-Burgstaller radelte sie ins Rappenalptal, um sich über die Zerstörungen durch die Ausbaggerungen sowie ein geplantes Wasserkraftwerk zu informieren. Mit dabei war auch die ehemalige Landwirtschafts- und Umweltministerin von Rheinland-Pfalz, Ulrike Höfken.
Christina Mader berichtete von der Zerstörung des Wildbachs im Herbst 2022 und dem gerichtlichen Vergleich zwischen der Alpgenossenschaft und dem Landratsamt. Nach dem Urteil hätten erste Maßnahmen stattgefunden, die bislang aber noch nicht ausreichend sind. „Leider verhindern hohe Dämme an manchen Stellen immer noch, dass der Bach mäandriert und dass die Auen überflutet werden. Bislang fehlt die Wassermenge, die die Dämme natürlich abträgt. So kann sich das Ökosystem allein nicht wiederherstellen. Statt der wertvollen Schwemmlingsfluren breiten sich Ahorne aus, die die modellierten Ufer weiter verfestigen.“
Die Pläne für das Wasserkraftwerk Buchrain, das die Stillachklamm betreffen würde, schilderte Bergith Hornbacher-Burgstaller den Besucherinnen. Das Kraftwerk wird von Grünen und Naturschützern abgelehnt, da es in einem fünffach geschützten Naturschutzgebiet liegt. Nach den Schäden im Oberlauf des Rappenalpbaches darf für Mader auf keinen Fall auch noch in den Unterlauf eingegriffen werden. „Wir zerstören hier die letzten Urwälder Deutschlands in der Klamm, wenn wir den Wasserstand noch weiter absenken. Bevor wir die letzten intakten Wildbäche verbauen, sollten wir lieber in Windkraft investieren.“
„Wasser ist Leben. Es ist unverantwortlich, in einen der letzten frei fließenden Gebirgsbäche so massiv einzugreifen“, kritisiert Lemke sowohl die Ausgrabung des Bachbettes als auch das geplante Kraftwerk im Naturschutzgebiet. Auch die Pläne der Fellhornbahn, in den nächsten Jahren ca. 40 Millionen Euro in das Skigebiet zu investieren, war Thema der Exkursion. „In Zeiten, in denen die Temperaturen steigen, Gletscher schmelzen und Starkregen und Muren zunehmen, sind Investitionen in künstliche Beschneiung oder massive Eingriffe in die Alpenlandschaft komplett aus der Zeit gefallen“, so Lemke.
Im Bild: Christina Mader (links) mit Steffi Lemke
Bildautorin: Maria Wissmiller
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