12.06.18 –

Die Vizepräsidentin des Deutschen Bundetags war nun schon zum zweiten Mal Schirmfrau des Oberstdorfer Fotogipfel. Trotz Sitzungswoche in Berlin hatte sie es sich nicht nehmen lassen, den Fotogipfel mit zu eröffnen. Um direkt wieder in die Hauptstadt zu fahren und dann am Wochenende noch einmal in das Fotogipfel-Feeling einzutauchen. Was der Oberstdorfer Tourismusdirektor Horst Graf als "echte Verbundenheit" bezeichnete. "Soundtrack deines Lebens" hieß das Motto des Fotogipfels, der sich in erster Linie um das Thema Musik drehte.
Roth hat eine enge Beziehung zur Musikszene. Bevor sie bei den Grünen ihre politische Karriere begann, war sie Managerin der Band "Ton, Steine, Scherben". Eine der ersten und einflussreichsten deutschen Rockgruppen der 1970er Jahre, die vor allem durch sozialkritische deutschsprachige Texte (Macht kaputt was euch kaputt macht) von sich reden machte. "Mir liegt die Schirmfrauschaft sehr am Herzen, weil hier alles zusammenkommt was ich wirklich liebe", so Roth. Musik habe sie immer begleitet und eine entscheidende Rolle in ihrem Leben gespielt. Besonders freute sie sich über die Woodstock-Bilder am Gipfel des Nebelhorns. Sie zeigen Szenen von Woodstock-Festival im August 1969 mit Musiklegenden wie Jimi Hendrix, Bob Dylan und Janis Joplin. Für Roth auch eine Homage an die 68er-Bewegung.
In ihrer Rede schlug Roth einen Bogen von der Bedeutung von Musik und Fotografie zur Freiheit der Kunst und zur Bewahrung der Demokratie. Auch wie Fotos politische Prozess beeinflussen können. "Fotografie geht direkt in Herz und kann Brücken bauen - das hat sie gemeinsam mit der Musik", so die Abgeordnete. Und mit Blick auf die aktuellen poldischen Entwicklungen: "Wir brauchen mehr Brückenbauer, Sprengmeister haben wir schon genug". Für ihre fulminante Rede erhielt Roth von den Eröffnungsbesuchern viel Beifall. Bei Führungen durch mehrere Ausstellungen mit dem Kurator des Festivals Christian Popkes, zeigt sich Roth beeindruckt von der hohen Qualität der Arbeiten. Roth wurde auch Journalisten und Fotografen auf das neue europäische Datenschutzgesetz angesprochen, das die Szene verunsichert.