23.05.18 –

 „Was isch na des?“, ist wohl die häufigste gestellte  Frage an diesem Vormittag. Gemeint waren kleine, braune Kugeln aus Erde und Lehm, versetzt mit Samen. Samenwerferle, Partisamenkugeln, Seedbombs war die Antwort, die meist zu einem Lachen führte. Nach einer kurzen Erklärung packten die Besucher aber alle gerne die Kugeln ein, um damit den Garten insektenfreundlicher zu gestalten. Was hat es nun damit genau auf sich? Aufgrund von Monokultur, frühem und häufigerem Mähen sowohl in Kleingärten als auch auf landwirtschaftlichen Flächen, dem Einsatz von Pestiziden, Klimawandel und Krankheiten findet fortschreitend eine starke Dezimierung von Insekten statt. „Da Insekten dringend benötigt werden, um ein Drittel aller Lebensmittel weltweit herzustellen, müssen wir die Lebensräume der Insekten erhalten und zurückzugewinnen. Wir wollen zeigen, dass jeder Allgäuer dazu konkret etwas beitragen kann“, erklärte der Landtagsabgeordnete Thomas Gehring. Gerti Epple, Wildkräuterfrau und Vorsitzende des Vereins Allgäuer Kräuterland e.V., stellte insektenfreundliche Blühpflanzen am Stand von Bündnis 90/Die Grünen auf dem Immenstädter Wochenmarkt vor: Kriechender Günsel, Knoblauchsrauke, Schöllkraut und Lichtnelken, Oregano oder Bohnenkraut. Weitere Pflanztipps wie zum Beispiel die insektenfreundliche Alternative Elfenspiegel anstatt Geranien als Balkonblumen, das Ansiedeln von Salbei und Stehenlassen von Brennnesseln wurden gern den zahlreichen Interessierten mitgegeben.  An diese verteilte man auch Samenmischungen wie die „Bienenweide“, hergestellt aus Allgäuer Kräuter- und Blumensamen, um die heimischen Gärten insektenfreundlicher gestalten zu können. Fazit vieler Besucher: „Samenbombe werfen, gießen und vor dem Rasenmäher schützen – so einfach kann man etwas für die Insekten tun.“