Drei Grüne Gemeinderätinnen in Burgberg

 

In Burgberg sind seit der Kommunalwahl 2020 nun  drei Gemeinderätinnen für Bündnis 90/DIE GRÜNEN im Rat vertreten.  Kathrin Waldmann zieht eine erste Einjahresbilanz als Gemeinderätin: 

 

Ein Jahr Grüne im Burgberger Gemeinderat

 

Wie gefällt es dir im Gemeinderat?

Mir gefällt es grundsätzlich sehr gut! Ich wurde von den „alten Hasen“ sehr freundlich aufgenommen. Es ist aber sehr schade, dass das Zusammensitzen nach den Sitzungen wegen Corona schon das ganze Jahr über leider nicht möglich war. Das „Bier danach“ ist die informelle Art der Supervision nach den Sitzungen. Es fehlt, dass wir uns bei einem gemütlichen Hoigarta nach den Sitzungen etwas besser kennenlernen können.

Die Burgberger haben mit dem kurzfristigen Aufstellen eines grünen Gegenkandidaten Herrn Eckardt beinahe sein Bürgermeisteramt gekostet. Wie zufrieden bist du nun mit Herrn Eckardt als Bürgermeister?

Ich war trotz unseres Gegenkandidaten noch nie gegen Herrn Eckardt. Uns war wichtig, dass Burgberg nach der 30-jährigen Ära von Herrn Fischer eine Wahl zwischen mindestens zwei Kandidaten hat, und da haben wir mit Daniel Günthör einen fachlich kompetenten und erfahrenen Politiker als Gegenkandidaten gefunden.

Herr Eckardt ist ein fairer, interessierter und sehr sozial eingestellter Mensch, der offen für alle Argumente und Ansichten ist. Er steht für transparentes Arbeiten und lässt immer Raum zur fachlichen Diskussion. Die Sitzungen ziehen sich aufgrund des offenen Meinungsaustauschs manchmal etwas hin. Das ist aber auch dem geschuldet, dass die Hälfte der Gemeinderät:innen des Gremiums neu sind, jede:r seine Position finden muss und Herr Wegscheider uns Neuen auch immer wieder etwas genauer erläutern muss. Und auch dem Bürgermeister sollte Zeit gegeben werden, sich in seinem Amt zu etablieren. Zu viel Dominanz ist nicht gut und zu wenig auch nicht.

 

Welche Aufgaben hast du im Gemeinderat übernommen und wieviel Zeit beansprucht das?

Ich bin jeden Monat einmal in der Gemeinderatsitzung sowie in der Bauausschusssitzung und öfter als anfangs angenommen, in den Sitzungen des Schulverbands. Da kommt bei guter Vorbereitung schon einiges an Zeit zusammen. Ich habe den Anspruch an mich, mich gut in alles einzuarbeiten. Es wäre für mich schlimm, wenn ich aufgrund von Unwissenheit zu Ungunsten eines Bürgers/einer Bürgerin entscheiden würde. Mir ist auch ganz wichtig, dass ich immer nach dem Gesetz handle (Gesetzeslücken, die man manchmal nutzen kann, finde ich super!), immer unabhängig des/r Antragstellers/in sondern rein auf Basis der Sachlage entscheide und alle gleich behandle.

Durch das Netzwerk der Grünen habe ich erfahrene und kompetente Kolleg:innen an meiner Seite, die sehr offen und hilfsbereit sind. Das hilft mir sehr.

 

Das hört sich schon auch anstrengend an…

Das ist es auch!! Gerade unpopuläre Entscheidungen zu treffen und einen Antrag abzulehnen, geht mir oft ganz schön nahe! Da wäre es manchmal einfacher, einfach allem zuzustimmen. Für mich ist das wichtigste, dass ich das Gemeinwohl im Auge habe. Manchmal ist man als Gemeinderat ja auch irgendwie persönlich betroffen. Bei mir ist das zum Beispiel beim Verkehr mit der Grüntenstraße so. Wenn es mir aber gelingt, den Hut meiner privaten Interessen vor den Sitzungen abzunehmen und den Hut der Gemeinderätin aufzusetzen, wird es nicht passieren, dass der private Hut zu sehr in die Augen rutscht und die Sicht auf das Gemeinwohl versperrt.

 

Was sind deine persönlichen Ziele?

Mir wurde zu Beginn meiner Amtszeit gesagt, dass ich keine Ahnung vom Bauen habe. Das stimmt in gewisser Weise, da ich bin kein Bauunternehmer oder Handwerker bin und auch nicht selbst gebaut, sondern eine schlüsselfertige Wohnung gekauft habe. Ich kann mich aber in Baugesetze gut einlesen und sehe es als meine Aufgabe, die sozialen Komponenten herauszuarbeiten. Mir ist es z.B. wichtig, dass nach der Bayrischen Bauordnung barrierefreie Wohnungen gebaut werden. Ebenso ist mir die Sozialgerechte Bodennutzung sehr wichtig und auch der Bau von Mietwohnungen mit „Mietpreisdeckel“. Außerdem setzte ich mich dafür ein, dass Wohnungen nicht mehr als Zweitwohnsitze verkauft werden können und ein Einheimischen Modell erarbeitet wird.

Mir stellt sich auch immer wieder die Frage, wie groß Burgberg denn noch werden soll. Ich möchte eigentlich am liebsten, dass Burgberg so bleibt, wie es jetzt ist und nicht immer noch mehr Fläche verschlungen wird und immer noch größer und größer wird.

Transparent arbeiten, mich an die Gesetze halten und stets das Gemeinwohl in Sinn haben, aber das habe ich vorhin ja auch schon gesagt.

Mein oberstes Ziel ist es aber, dass ich nach jeder Sitzung mit einem guten Gewissen nach Hause gehen kann.

 

 

 

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